Mit einer großen Anzahl von Unterstützern:

Warle. Am Ortsausgang des kleinen Dorfes Warle Richtung Watzum ist der im neuen Kleid stehende, 13 Meter hohe Turm aus Holz zu sehen. Es handelt sich dabei um den Schlauchturm, der 1947 für die Feuerwehr des Dorfes errichtet wurde. Darin haben früher die Feuerwehrleute die benutzten Schläuche der Wehr getrocknet. Der unter Denkmalschutz stehende Schlauchturm war bis zur restlosen Restaurierung einsturzgefährdet.

Es ist einer der letzten noch im ursprünglichen Zustand erhaltenen Schlauchtürme im Landkreis Wolfenbüttel. Das angrenzende ehemalige Spritzenhaus, in dem die Spritze der Feuerwehr untergebracht war, wurde mit Elmkalkstein und Rogenstein aus dem Braunschweiger Nussberg-Steinbruch erbaut.

Früher haben die Feuerwehrleute den Turm benötigt, um dort ihre Schläuche zu trocknen. Heute werden diese in Schladen in der Feuerwehr Technischen Zentrale (FTZ) in der dortigen Schlauchpflegerei gereinigt und getrocknet. Es hätte passieren können, dass der Schlauchturm bei einem Sturm umgekippt wäre. Viele der tragenden Balken waren morsch. Dem vor kurzem verstorbenen Edmund Schiewer lag der Erhalt des Turmes sehr am Herzen.

Er legte auch selbst Hand an, um den Turm zu erhalten. Man kann sagen, er hatte den Erhalt des Turmes zu seiner Lebensaufgabe gemacht. Nun sind die letzten Arbeiten zur Sanierung des Turmes vor wenigen Tagen beendet worden. Damit wurde das Wahrzeichen des Dorfes Warle in der Samtgemeinde Elm-Asse vor dem Abriss bewahrt.

Es gab eine große Liste von Unterstützern zum Erhalt des Warler Schlauchturmes, die das Wahrzeichen gern finanziell unterstützten, damit es weiterhin für den Ort erhalten bleiben konnte. Der Bürgermeister der Gemeinde Uehrde Rudolf Wollrab sagt von ganzen Herzen allen, die sich in verschiedenster Weise zum Erhalt einsetzen danke.

„Die Kosten für diese aufwendige Baumaßnahme belaufen sich auf rund 46.000 Euro“, erklärte der Bürgermeister. Dabei gab es Förderungen in Höhe von 24.000 Euro von der Stiftung Zukunftsfonds Asse, von der Curt Mast Jägermeister Stiftung 3.000 Euro und von der Stiftung Süd-Elm sowie von der Gemeinde Uehrde einen Zuschuss bis zu 5.000 Euro.

Schlauchturm

Es ist nun ein Hingucker, der im neuen Glanze erstrahlende Schlauchturm in Warle. Von links Florian Grabenhorst, Andreas Krüger, Rudolf Wollrab und Ernst Krüger. Foto: Joachim Rosenthal

Die Arbeiten am Schlauchturm führte die Dachdeckerei Grabenhorst aus Schöppenstedt aus. Dazu gehörte die Erneuerung von Schwellholz (Eiche), schadhafter Kreuzverband aus Lärchenholz, Holzfassade, Lüftungsluken und die Erneuerung der Dachrinnen. „Eine sehr gute und fachmännische Arbeit“, lobte Wollrab. Firma Lehmann Metallbau aus Anderbeck baute ein Metallgitter im Turm ein, um zu verhindern, dass Menschen auf den Turm klettern können. Neue Schautafeln und der Aufbau eines Hydranten wurde in Eigenleistung von A. Krüger, E. Krüger und U. Heider durchgeführt.

Eine Feier „75 Jahre Schlauchturm in Warle“ soll am 9. September ab um 15 Uhr am Schlauchturm mit Kaffee und Kuchen sowie Getränken stattfinden. „Dabei gibt es auch eine historische Präsentation über den Schlauchturm und die Feuerwehr vor Ort zu hören“, sagte Wollrab abschließend dem Schaufenster.

Quelle: Wolfenbütteler SCHAUFENSTER, Sonntag, 21. August 2022, Seite 18