Neues Naturschutzprojekt des Heimat- und Verkehrsvereins Asse

Wildbienen- und Insektenbiotop auf der Streuobstwiese

Foto: Harald Seipold

Stellten in dieser Woche das Projekt „Wildbienen- und Insektenbiotop auf der Streuobstwiese“ in Wittmar vor, das durch die Kooperation „Loki Schmidt trifft Curt Mast – Stiftungen für Naturschutz im Landkreis Wolfenbüttel“ gefördert wird (v. l.): Gerd Reimann, Peter Wypich, erster Vorsitzender Detlev Dahms (alle Heimat- und Verkehrsverein Asse), Manja Puschnerus (Curt Mast Jägermeister Stiftung), Henning Gärtner, Traudel Siebler (beide HVA), Dr. Maike Hinze (Loki Schmidt Stiftung Hamburg) und Maritta Gorges (HVA).

Wittmar. Im Rahmen der Förderung durch die Kooperation „Loki Schmidt trifft Curt Mast – Stiftungen für Naturschutz im Landkreis Wolfenbüttel“ startet beim Heimat- und Verkehrsverein Asse (HVA) ein neues Projekt zur Entwicklung eines besonderen Wildbienen- und Insektenbiotops.

Im Winter 2019/2020 hat der Heimat- und Verkehrsverein (HVA) damit begonnen, die stark verwilderte Streuobstwiese neben der Liebesallee wieder freizulegen. Dabei wurden 150 alte und zum Teil sehr seltene Sorten von Obstbäumen wieder freigestellt. Durch zusätzliche Neuanpflanzungen stehen auf der Wiese mittlerweile insgesamt 163 Obstbäume, darunter verschiedene Apfel-, Quitten-, Zwetschgen, Birnen- und Kirschsorten. Dadurch haben sich spezielle Pflanzengemeinschaften angesiedelt, die an vielen anderen Stellen selten geworden sind. Die Pflege der Streuobstwiese wird durch die Mitglieder des HVA übernommen. Zur Landschaftspflege werden außerdem die vom Aussterben bedrohten Leineschafe eines ortsansässigen Schäfers eingesetzt.

Mit Hilfe der Fördermittel soll der besondere Lebensraum weiter aufgewertet werden, indem wichtige Voraussetzungen für die Ansiedlung von Wildbienen und anderen Insekten geschaffen werden. Zu den geplanten Maßnahmen gehören die Pflanzung von bienenfreundlichen und artspezifischen Pflanzen, der Bau von Wildbienen-Nisthilfen sowie die Umgestaltung bzw. der Ausbau von speziellen Lebensräumen für Bienenarten, z. B. Waldrand, Wiese oder Lehmboden durch minimale Veränderungen der schon vorhandenen Bereiche. Ab Juni entstehen eine Trockenmauer und 2 Sandarien. Für den Herbst ist die Aufstellung von 3 bis 4 Nisthilfen vorgesehen und die Erweiterung des Blühstreifens und die Pflanzung von Sträuchern geplant.

Die Entwicklung der Wildbienen und anderer Insekten wird bei diesem Projekt über mehrere Jahre wissenschaftlich durch das Julius Kühn-Institut in Baunschweig sowie einem Wissenschaftler aus dem Verein begleitet und unterstützt. So werden die unterschiedlichen Nisthilfen in Absprache mit dem Fachmann an den bestmöglichen Stellen auf der Streuobstwiese gebaut und nach den neuesten Erkenntnissen erstellt. Für die Erstellung der Nisthilfen aus Holz ist eine Zusammenarbeit mit der Johannes-Selenka-Schule in Braunschweig entstanden, deren Schüler*innen im Rahmen eines Schulprojektes die Nisthilfen bauen und aufstellen werden.

Wildbienenprojekt im Heimat- und Verkehrsverein Asse ins Leben gerufen

Foto: Harald Seipold

Maritta Gorges, die das Wildbienenprojekt im Heimat- und Verkehrsverein Asse ins Leben gerufen hat, begutachtet die ersten Sprösslinge an den Bäumen.

„Schaukasten“ einer Nisthilfe für Wildbienen

Foto: Harald Seipold

Dieser besondere „Schaukasten“ einer Nisthilfe für Wildbienen wird ausschließlich für die Vorführungen kurz geöffnet, den Bienen „lieben“ die Dunkelheit.

Wir sind beeindruckt, welche Möglichkeiten dieses Projekt in der Zukunft noch bieten kann“, so Manja Puschnerus, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Curt Mast Jägermeister Stiftung. „Die Loki Schmidt Stiftung unterstützt gerne das große ehrenamtlichen Engagement, um ein solches Projekt überhaupt entstehen zu lassen“ ergänzte Dr. Maike Hinze von der Loki Schmidt Stiftung Zukünftig entsteht die Möglichkeit für weitere interessante Projekte wie z.B. ein Lehrpfad über Wildbienen sowie die pädagogische Arbeit mit Kindergärten und Schulen aus den umliegenden Gemeinden.

Zum Team „Wildbienenprojekt“ im Heimat- und Verkehrsverein Asse gehören neben Leiterin Maritta Gorges, die das arbeitsintensive Projekt ins Leben gerufen hat und „Mädchen für alles“ ist, außerdem Traudel Siebler (Pflanzen und Saatgut), Peter Wypich (Bau und Technik), Gerd Reimann (praktizierender Wildbienenkenner und Fotograf) und Henning Gärtner (Holz und andere nachhaltige Materialien). Die Entwicklung dieses sehr umfangreichen Projektes wird auf der Homepage des HVA unter www.hva-asse.de dargestellt und es besteht die Möglichkeit für andere Interessierte, auf die Erfahrungen zurückzugreifen und Kontakt aufzunehmen. Das „Wildbienenteam“ würde sich freuen, wenn noch weitere interessierte Menschen mitmachen oder das Projekt finanziell unterstützen möchten. Für weitere Informationen schicken Sie bitte eine Mail an info@hva-asse.de.

Die Bienen mehrerer Völker eines Wolfenbütteler Imkers

Foto: Harald Seipold

Am Rande der Streuobstwiese in Wittmar: Die Bienen mehrerer Völker eines Wolfenbütteler Imkers sind trotz der noch kühleren Witterung schon sehr aktiv und sammeln ersten Nektar.

Quelle: Wolfenbütteler SCHAUFENSTER, Sonntag, 02. April 2023