Können Moore das Klima retten? Und wenn ja: Wie? Diese Frage stand im Mittelpunkt des 3. Grünen Tisches, zu dem die Curt Mast Jägermeister Stiftung und die Loki Schmidt Stiftung im Rahmen ihrer Förderkooperation „Loki Schmidt trifft Curt Mast – Stiftungen für Naturschutz im Landkreis Wolfenbüttel“ eingeladen hatten. Der „Grüne Tisch“ war in diesem Jahr erstmals in die Klimaschutzkonferenz der Stadt Wolfenbüttel eingebettet, die in Zusammenarbeit mit der Abteilung Klimaschutz und Umwelt der Stadt Wolfenbüttel sowie den beiden Wirtschaftsförderungen der Stadt und des Landkreises Wolfenbüttel organisiert wurde.
Rund 50 Vertreter:innen aus Naturschutzverbänden, Landwirtschaft, Jägerschaft sowie der Verwaltung der Stadt und dem Landkreis Wolfenbüttel sind dieser Einladung gefolgt.
Zu Beginn der Veranstaltung wurden zunächst zwei geförderte Projekte vorgestellt. Für das Naturschutzprojekt „Streuobstwiese am Kirschenberg“ der NABU-Kreisgruppe Wolfenbüttel konnten erste wichtige Ergebnisse aus einer Artenkartierung präsentiert werden. Die Ergebnisse liefern wichtige Hinweise darauf, wie die naturschutzfachliche Pflege der Streuobstwiese noch gezielter angepasst werden kann.
Das Projekt „Wildes Klassenzimmer“ der BUND-Kreisgruppe Wolfenbüttel ist erst vor einem halben Jahr gestartet und bietet einen außerschulischen Lernort für Kitas und Grundschulklassen aus Stadt und Landkreis Wolfenbüttel. Neben einem gemeinsamen Projekttag im „Waldgarten am Exer“ werden auch Leihkisten zum Vertiefen der behandelten Themen zum Mitnehmen in die Kita oder Schule angeboten. Vor allem die Schulen sollen darin unterstützt werden, Strukturen und Ressourcen zur Bildung Nachhaltiger Entwicklung (BNE) zu etablieren. Interessierte können eine unverbindliche Anfrage per Mail an wildesklassenzimmer@bund-wolfenbuettel.de senden.
Den Auftakt zum diesjährigen Schwerpunktthema „Moorlandschaften“ machte Axel Jahn von der Loki Schmidt Stiftung mit einem Impulsvortrag zur Entstehung und Bedeutung von Mooren und den Folgen der Moorentwässerung. Dr. Bärbel Tiemeyer vom Thünen-Institut für Klimaschutz in Braunschweig zeigte vertiefende wissenschaftliche Ergebnisse und erläuterte Möglichkeiten zur Wiedervernässung und Restaurierung von Mooren. Eine besondere Bedeutung spielen dabei die sogenannten Paludikulturen, bei denen je nach Standort vornehmlich Torfmoos, Schilf oder Rohrkolben angebaut werden. Abgerundet wurde das Programm durch Sven Volkers vom Landkreis Wolfenbüttel, der die aktuellen Bemühungen um die Niedermoorflächen im Großen Bruch und die dortigen Entwicklungsmöglichkeiten vorstellte.