Vor dem Schloss hat es seinen vorläufigen Platz gefunden: das Denkmal für Wilhelm Busch. Der endgültige Standort solle in den nächsten Wochen gefunden werden, sagte Bürgermeister Thomas Pink am Freitagabend während der Eröffnung der Sonderausstellung mit dem Titel „Markus Lüpertz – Ein Denkmal für Wilhelm Busch“.

Die Ausstellung ist bis zum 31. Dezember im Museum im Schloss zu sehen. Höhepunkt der Eröffnungsfeierlichkeiten war am Freitag die Enthüllung des Wilhelm-Busch-Denkmals, das auf Initiative und mit Unterstützung der Unternehmerfamilie Mast und der Curt Mast Jägermeister Stiftung realisiert werden konnte.

Angefertigt wurde das Denkmal von Markus Lüpertz, einem der bekanntesten deutschen Maler, Bildhauer und Grafiker der Gegenwart.

Wilhelm Busch war einer der einflussreichsten humoristischen Dichter und Zeichner Deutschlands. Mit Wolfenbüttel war er eng verbunden, da sein Bruder in der Stadt eine Konservenfabrik betrieb und er hier viel Zeit verbrachte, in der auch einige seine Arbeiten entstanden. Florian Rehm, Unternehmerfamilie Mast und Vertreter der Stiftung, hatte den Wunsch, dem unangepassten Künstler Wilhelm Busch in Wolfenbüttel ein Denkmal zu setzen und ihn dabei auf den ebenfalls unangepassten zeitgenössischen Künstler Markus Lüpertz treffen zu lassen.

Bei der Gestaltung sei dem Künstler freie Hand gelassen worden, sagte Rehm. „Über Markus Lüpertz soll man sich streiten – im positiven Sinne“, sagte Rehm. So setzte sich Lüpertz mit Wilhelm Busch auseinander, der eben nicht nur ein großer Dichter und Zeichner war, sondern versuchte, sich als ernsthafter Maler zu etablieren – und daran scheiterte. Seinen Respekt vor dem Wunsch Buschs, als Maler akzeptiert zu werden und auch vor dessen Scheitern, in dem eine tiefe Traurigkeit liege, so der Künstler, will Lüpertz mit seiner Skulptur darstellen.

„Entstanden ist kein Porträt von Wilhelm Busch, den es zu ehren gilt, sondern eine eigenständige Figur mit Respekt vor dessen Arbeit“, sagte Lüpertz, der davon ausgeht, dass „Busch die Skulptur gefallen hätte“. Er habe Busch als Thema eingefangen und schlüssig und abstrakt dargestellt. Die Redner der Eröffnungsfeier bezeichneten das Denkmal als großen Gewinn für die Kulturstadt Wolfenbüttel. „Mit Kunst im öffentlichen Raum soll der Betrachter gefordert werden“, sagte Frau Professor Dr. Susanne Pflüger, Direktorin der Städtischen Galerie Wolfsburg, während ihrer Festrede.

Quelle: Wolfenbütteler Schaufenster – 30.10.2016
Bild: Stadt Wolfenbüttel

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