Das Gärtnermuseum Wolfenbüttel steht in den kommenden Jahren vor tiefgreifenden Veränderungen. In den vergangenen Monaten fanden diesbezüglich drei Workshops statt, in denen die inhaltliche Gestaltung, zukünftige Partnerschaften und die entsprechende Vorgehensweise thematisiert wurden. Maßgeblich unterstützt wurden die Verantwortlichen des Gärtnermuseums dabei von der Curt Mast Jägermeister Stiftung.

„Das Gärtnermuseum ist bereits jetzt eine Perle unserer Region“, erklärte Prof. Dr. Christoph Helm, Vorstandsmitglied der Curt Mast Jägermeister Stiftung, beim Besuch des Gärtnermuseums am vergangenen Dienstag. Spannend sei nun, wie sich das Gärtnermuseum in Zukunft präsentieren werde. Eine organische Weiterentwicklung sei sehr im Interesse der Stiftung, so Helm weiter.

Um diese Weiterentwicklung zu ermöglichen, beteiligte sich die Curt Mast Jägermeister Stiftung bei der Finanzierung zweier Workshops. In diesen kamen die Mitglieder des Museums um Geschäftsführer Andreas Meißler mit  den kreativen Köpfen des Architekturbüros „gewerkdesign“, die bereits für das Wolfenbütteler Bürgermuseum verantwortlich zeichneten, zusammen. „Wir haben zunächst gemeinsam geschaut, was das Gärtnermuseum überhaupt ausmacht“, gab Andreas Meißler einen Einblick in den Prozess. Schließlich wurden diverse Zukunftsszenarien entworfen, in denen vor allem die Umgestaltung der Räumlichkeiten im Fokus stand. „Die kleinen Räume des alten Hauses stellen uns dabei vor besondere Herausforderungen. Die bisher erarbeiteten Raumkonzepte entsprechen jedoch bereits unseren Vorstellungen“, so Andreas Meißler. Die fehlenden Parkplätze seien zwar ein Problem, doch leider ließe sich dies nicht auf die Schnelle ändern, so der Geschäftsführer.

In den kommenden Jahren ist zudem eine intensive Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Niedersachsen geplant. Beide Parteien hätten sich darauf bereits verständigt. Wie diese dann genau aussehen soll, werde zeitnah geklärt, berichtete Florian Kinne, Vorstandsmitglied des Gärtnermuseums. Vorstellbar wären Seminare, Vorträge und Veranstaltungsreihen beispielsweise zu Themen wie „Naturgemäßer Schnitt an Obstgehölzen“ oder „Sommerliche Gartenexkursion“, erklärte Kinne. Auch aktuelle Geschehnisse rund um das Thema Garten wie „Guerilla Gardening“ oder „Urban Gardening“ könnten als Aufhänger dienen und einer breiteren Öffentlichkeit näher gebracht werden. Und auch die Zusammenarbeit mit Kindergärten und Schulen sowie der Ausbau im Bereich Museumspädagogik stünde auf der Agenda, erörterte Florian Kinne.

Dazu bedarf es auch in Zukunft einer entsprechenden Finanzierung. „Hier wird eine kultur- und identitätsstiftende Arbeit geleistet und gleichzeitig eine bedeutende Tradition fortgeführt“, stellte Manja Puschnerus, Geschäftsführerin der Curt Mast Jägermeister Stiftung, die Bedeutung des Gärtnermuseums für die Stadt und Region heraus. Eine weitere finanzielle Unterstützung seitens der Curt Mast Jägermeister Stiftung sei daher selbstverständlich. Schließlich ginge es auch darum, das kulturelle Gut in die nächste Generation zu tragen, so Puschnerus.

Dass dies bereits funktioniert, zeigt ein Blick auf die Mitgliederentwicklung. Derzeit zählt der Verein 201 Mitglieder und damit sechs Prozent mehr als noch im Vorjahr. 64 Personen engagieren sich ehrenamtlich im Verein, helfen bei der Durchführung von Veranstaltungen, halten das Gelände instand oder kümmern sich um die Bewirtung. „Pro Jahr leisten unsere Mitglieder etwa 2000 Stunden ehrenamtliche Arbeit“, so Geschäftsführer Andreas Meißler.

Die Arbeit lohne sich, denn nicht umsonst werde das Museum als lebendige Einrichtung wahrgenommen und Veranstaltungen stark frequentiert. Maßgeblich dazu beigetragen hat sicherlich auch die Auszeichnung mit dem Qualitätszertifkat „ServiceQualität Deutschland“ im Februar dieses Jahres, wie Andreas Meißler abschließend berichtete.

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Prof. Dr. Christoph Helm (2. v. l.), Martin Roßa (3. v. l.) und Manja Puschnerus (Mitte) von der Curt Mast Jägermeister Stiftung informierten über die Fördermaßnahmen und die weitere Zusammenarbeit mit dem Gärtnermuseum.

Bild/Text: Marian Hackert
Quelle: Wolfenbütteler Schaufenster